The idea is not to live forever, but to create something that will.

– Andy Warhol

#storydesign

Teresa Werner – Storydesigner | Digital Storyteller | Social Author

Formschöne Fakten sind die Basis einer echten Geschichte. Also bitteschön:

Prolog von Goethe

Guten Tag, ich bin Johann Wolfgang von Goethe. Ich darf hier die Anmoderation in den Überschriften machen.

Seit über einem Jahr mache ich das Homeoffice mit Teresa schon mit: Diese ganzen Zoom-Meetings, wo es immer um Social Media und Websiten geht, aber auch um Branding und Storytelling. Und dann redet sie immer von einer zweiten Aufklärung, weil die Digitalisierung ja ein ähnlicher Zeitenumbruch wie die Industrialisierung sei. Heiße Diskussionen hier! Wer uns beiden auf Instagram folgt, kennt das schon: Digitale Bildung als digitale Teilhabe.

Wie das geht? Mit Digital Storytelling als Edutainement – unsere Instagram-Stories sind interaktive Lerngeschichten. Denn Theater sollte schon immer lehren: Delectare et prodesse (lat. für gefallen und nützen) – nicht wahr ihr Lieben.

Ein alter Mensch in einer neuen Welt: Goethe in seiner Bücherecke meines Büros.

Storydesign - Was ist das?

Hey, what`s your story? – Das ist in den USA die erste Frage, die euch der Taxifahrer stellt, sobald ihr euch angeschnallt und das Ziel genannt habt. Storytelling ist eine Kulturtechnik, die die Kinder in den USA bereits in der Vorschule lernen. Denn es gibt immer eine Geschichte, die unsere Identität prägt. Im Business designen wir aus dieser Identität ein Branding (also ich mache das für euch), zu Hause wird das vom privaten Umfeld erledigt. Ich bin in meiner Familie zum Beispiel die coole Tante (was für ein Narrativ!). Und weil ich mich in dieser Rolle sehr wohl fühle, habe ich beschlossen, das auch in meinem Business zu sein. Wenngleich es mich jeden Tag aufs Neue echt viel Mut kostet und ich immer glaube, es jetzt aber wirklich übertrieben zu haben. 

Wenn ich ehrlich bin, Storydesign habe ich in keinem Fachbuch gelesen. Ich habe nur festgestellt, dass ich Storyteller nur für mich bin; ich erzähle die Geschichten von euch als meine Kunden nicht. Stattdessen höre ich euch immer erst einmal sehr genau zu und sortiere mit euch die Katzenstreu vom Weizen: Welche Anekdoten sind für euer Ziel wichtig, welche nicht? Wo ist der rote Faden? Mit Hilfe eines Plots mache ich dann schnipp schnapp und erarbeite die Kernwerte eurer Brand. Am Ende haben wir einen Kerntext, der als verschriftlichte Identität wie ein Textspiegel ist; aber weil Spiegelbilder immer verkehrt herum sind: Der Text ist eher ein Porträt. Und mit dem könnt ihr dann in die unendlichen digitalen Weiten aufbrechen zu eurer Mission. Und wenn ihr ihr noch ein Grafikdesign und eine Webseite mit Datenanalyse und SEO und Co. dazu braucht, empfehle ich euch gern meine Freiberufler-Gang.

Für das Storydesign habe ich eine Strategie entwickelt, die auf literaturwissenschaftlichen Methoden basiert – und ich bin da megastolz drauf!

Teresa, erzähl mal: Wie wird man Storydesignerin?

Drei Stationen wunderschön:

I. Als ich im Garten Kind war
Als ich drei war, sah ich im Fernsehen eine Doku über eine Künstlerin, die auf Ostfriesland lebte. Das hat mich so beeindruckt, dass ich das auch Künstlerin auf Ostfriesland werden wollte – und habe das durchgezogen, bis ich 18 Jahre alt war. Habe die Kunst-AG mitgestaltet und an Schülerwettbewerben teilgenommen. Beim Mappengespräch in Hildesheim an der FH aber sagt der Professor von Angesicht zu Angesichten, die ich porträtiert hatte: „Also Talent haben sie, keine Frage, aber sie reiben sich nicht an der Welt, sie sind kein Künstler!“ Bäm: In.your.face.
II. Als ich an der Uni Stipendiatin wurde
Ich musste das also erstmal lernen, mich an der Welt zu reiben. Bin nach Paris gegangen – Großstadterfahrung, eieiei. Macht einen schon mürbe! Dann zum Studium nach Jena in die kleine Großstadt und Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte studiert. Und was macht die Geisteswissenschaft? Sie reibt sich an der Welt! Denn da wird gerne problematisiert. Sehr gern. – Nach dem Studium: Promotion über Robert Musil ❤︎ mit Stipendium der Adenauer-Stiftung. Aber ... ☞
III. Als ich bei mir ich selbst geworden bin
Das Stipendium der Adenauer-Stiftung habe ich zurückgegeben und habe im Agenturwesen mein problematisierendes Wesen getrieben. Und in einer auf schnellen Lösung orientierten Wirtschaft habe ich gelernt: Problematisieren sollte immer einen konstruktiven Ansatz haben. Und den habe ich jetzt mit meinem Storydesign: Ich finde auch bei eurer Story immer den schmerzhaften Kern heraus. Auch wenn ihr das nicht wollt. Nutzt nüscht, der Konflikt inklusive Fallhöhe ist der wesentlichste Teil eurer Story! Auch eine Romanfigur muss immer Opfer bringen, um zu heilen.
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„das Eigentliche ist unepisch“ – Robert Musil

Was Teresa so über die Welt zu erzählen weiß.

Schreibt uns einen Liebesbrief.

Goethe ist ein bisschen traurig, weil er auch in diesem Video mal nur hinten in der Ecke zu sehen ist, aber vielleicht bekommt er irgendwann mal einen eigenen Auftritt in den sozialen Medien. Wer weiß? So oder so: Schreibt uns gern. Vielleicht antwortet auch er, denn manchmal habe ich keine Kappas mehr. 

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